Die ewige Frage im deutschen Fußball beschäftigt mich seit Jahren wie ein hartnäckiger Ohrwurm. Als langjähriger BVB-Beobachter sehe ich dieses Jahr aber tatsächlich eine realistische Chance auf die Meisterschale. Die Vorzeichen stehen anders als in den vergangenen Spielzeiten, und die Schwächen der Bayern sind deutlicher denn je zu erkennen.
Die neue Dynamik in der Bundesliga
Als ich letzte Woche mit meinen Kumpels in der Stammkneipe saß, wurde mir klar: Diese Saison fühlt sich anders an. Der FC Bayern wirkt zum ersten Mal seit einer Dekade wirklich verwundbar.
Die Abgänge von Lewandowski und jetzt auch Neuer haben Spuren hinterlassen, die selbst der allmächtige Rekordmeister nicht so einfach kompensieren kann. Tuchels Mannschaft sucht noch immer nach ihrer Identität.
Dortmunds neue Stärken
Was mich besonders optimistisch stimmt: Der BVB hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Die Defensive steht endlich stabiler, und das Mentalitätsproblem scheint überwunden.
Mit Spielern wie Bellingham und Adeyemi haben wir echte Juwelen im Team, die den Unterschied ausmachen können. Die Mischung aus jung und erfahren stimmt dieses Jahr besonders gut.
Die Achillesferse der Bayern
Manchmal muss man auch Glück haben – und die aktuelle Bayern-Krise kommt für den BVB wie gerufen. Die Münchner wirken in dieser Saison seltsam orientierungslos, fast schon verwundbar wie ein angeschlagener Boxer.
Der Verlust der traditionellen Bayern-DNA ist nicht zu übersehen. Wo früher eine eingeschworene Einheit auf dem Platz stand, sieht man heute oft elf Einzelkämpfer.
Der Faktor Terzic
Edin Terzic hat etwas geschafft, was ich lange vermisst habe: Er hat der Mannschaft eine klare Spielidee eingeimpft. Seine emotionale Verbindung zum Verein ist dabei Gold wert.
Als einer, der schon zu Klopp-Zeiten im Stadion war, sehe ich gewisse Parallelen: Diese besondere Mischung aus Taktik und Leidenschaft erinnert mich an unsere letzte Meisterschaft.
Die entscheidenden Faktoren
Drei Aspekte werden meiner Meinung nach über den Titelkampf entscheiden: Konstanz, Verletzungsglück und mentale Stärke. Der BVB hat in der Vergangenheit oft in entscheidenden Momenten geschwächelt.
Aber dieses Jahr spüre ich eine neue Widerstandsfähigkeit. Die Mannschaft lässt sich von Rückschlägen nicht mehr so leicht aus der Bahn werfen.
Die Rolle der Fans
Die „Gelbe Wand“ ist unser zwölfter Mann, das war schon immer so. Aber in dieser Saison scheint die Symbiose zwischen Fans und Mannschaft noch stärker zu sein.
Mit durchschnittlich über 81.000 Zuschauern pro Heimspiel haben wir einen echten Heimvorteil. Diese Atmosphäre kann in engen Spielen den Unterschied machen.
Der Endspurt wird entscheiden
Die letzten Spieltage werden Nerven kosten, das ist klar. Aber ich habe das Gefühl, dass wir dieses Jahr mental besser gewappnet sind.
Die direkten Duelle mit den Bayern werden natürlich entscheidend sein. Gewinnen wir mindestens eines davon, ist alles möglich.
Mein persönliches Fazit
Nach über 20 Jahren als leidenschaftlicher BVB-Fan wage ich die Prognose: Ja, wir können die Bayern in dieser Saison stürzen. Die Vorzeichen stehen so gut wie lange nicht mehr.
Es wird eng, es wird dramatisch, aber die Chance ist real. Diese Saison könnte endlich wieder Schwarz-Gelb werden. Und wenn nicht? Dann bleiben wir trotzdem die sympathischste Mannschaft der Liga – aber das ist eine andere Geschichte.