Die Verlängerung im Handball ist ein spannendes Element, das über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. In diesen entscheidenden Momenten müssen Spieler, Trainer und Schiedsrichter die geltenden Regeln genau kennen und befolgen.

Dieser Artikel erklärt detailliert die wichtigsten Aspekte der Handball-Verlängerung und gibt Einblicke in die offiziellen Bestimmungen.

Grundlegende Regeln der Handball-Verlängerung

Die Handball-Verlängerung kommt zum Einsatz, wenn nach der regulären Spielzeit kein Sieger ermittelt werden konnte. Die Standardverlängerung besteht aus zwei Halbzeiten von jeweils fünf Minuten, mit einer einminütigen Pause dazwischen.

Vor Beginn der Verlängerung gibt es eine fünfminütige Pause, in der die Mannschaften sich neu formieren können.

Besondere Bestimmungen während der Verlängerung

Während der Verlängerung gelten einige spezielle Regelungen:

  • Alle persönlichen Strafen aus der regulären Spielzeit bleiben bestehen
  • Jede Mannschaft hat Anrecht auf ein Team-Timeout pro Verlängerung
  • Die Seitenwahl erfolgt durch erneuten Münzwurf
  • Alle Spieler, die spielberechtigt sind, dürfen eingesetzt werden

Verschiedene Szenarien der Verlängerung

Erste Verlängerung

Steht es nach der regulären Spielzeit unentschieden, wird die erste Verlängerung gespielt. Die Mannschaft, die nach den zwei Fünf-Minuten-Halbzeiten mehr Tore erzielt hat, gewinnt das Spiel. Sollte auch nach dieser Verlängerung Gleichstand herrschen, gibt es je nach Wettbewerb unterschiedliche Fortsetzungen.

Zweite Verlängerung

In manchen Turnieren oder wichtigen K.O.-Spielen wird bei erneutem Unentschieden eine zweite Verlängerung angesetzt. Diese folgt denselben Regeln wie die erste Verlängerung. Auch hier werden zwei Halbzeiten à fünf Minuten gespielt.

Entscheidung durch Siebenmeterwerfen

Wenn auch nach der zweiten Verlängerung kein Sieger feststeht, folgt das Siebenmeterwerfen. Hierfür gelten folgende Regeln:

  • Jede Mannschaft bestimmt fünf Werfer
  • Die Reihenfolge der Würfe wird vorab festgelegt
  • Nur spielberechtigte Spieler dürfen werfen
  • Bei Gleichstand nach fünf Würfen geht es im K.O.-System weiter

Besonderheiten beim Siebenmeterwerfen

Das Siebenmeterwerfen hat seine eigenen spezifischen Regelungen:

  • Der Torwart kann bei jedem Wurf gewechselt werden
  • Ein Spieler darf erst wieder werfen, wenn alle anderen Spieler geworfen haben
  • Disqualifizierte Spieler dürfen nicht am Siebenmeterwerfen teilnehmen

Taktische Überlegungen für die Verlängerung

In der Verlängerung spielt die taktische Ausrichtung eine entscheidende Rolle. Trainer müssen verschiedene Faktoren berücksichtigen:

  • Konditioneller Zustand der Spieler
  • Mentale Belastbarkeit in Drucksituationen
  • Rotation der Spieler zur Krafteinteilung
  • Anpassung der Spielsysteme an die kurze Spielzeit

Vorbereitung auf die Verlängerung

Eine gute Vorbereitung auf mögliche Verlängerungen ist essenziell:

  • Regelmäßiges Training von Drucksituationen
  • Simulation von Verlängerungsszenarien im Training
  • Mentales Training für Siebenmeterwerfen
  • Taktische Besprechungen für verschiedene Spielsituationen

Die Verlängerung im Handball erfordert von allen Beteiligten höchste Konzentration und optimale Vorbereitung. Das Verständnis der Regeln und möglichen Szenarien ist dabei genauso wichtig wie die physische und mentale Bereitschaft der Spieler.

Mit der richtigen Vorbereitung und taktischen Ausrichtung können Mannschaften ihre Chancen auf den Sieg in der Verlängerung deutlich erhöhen.