Die Bundesliga hat im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche spektakuläre Transfers erlebt, aber nicht alle waren von Erfolg gekrönt. Als langjähriger Fußballbeobachter habe ich mich mit drei renommierten Bundesliga-Experten zusammengesetzt, um die größten Transfer-Enttäuschungen der Liga-Historie zu analysieren. Ihre Einschätzungen sind teilweise überraschend und zeigen, dass auch vermeintliche Superstars manchmal grandios scheitern können.
Die teuersten Fehlinvestitionen der Liga
Als erstes fällt mir natürlich André Schürrle ein, der 2016 für satte 30 Millionen Euro zum BVB wechselte. Was für eine Enttäuschung das war!
Der Weltmeister von 2014 konnte die hohen Erwartungen nie erfüllen und beendete seine Karriere vorzeitig im Alter von nur 29 Jahren.
Der Fall Sebastian Haller – Ein komplizierter Start
Auch wenn es unfair erscheinen mag, Sebastian Haller in dieser Liste zu erwähnen – seine Geschichte ist besonders. Der 45-Millionen-Mann wurde direkt nach seinem Wechsel mit der Schockdiagnose Hodenkrebs konfrontiert.
Sportlich konnte er bisher die enormen Erwartungen noch nicht erfüllen, wobei hier natürlich die besonderen Umstände berücksichtigt werden müssen.
Die Experten-Einschätzungen im Detail
Der ehemalige Bundesliga-Scout Thomas Weber sieht in Alexander Esswein einen der größten Flops. „17 Millionen Euro für einen Spieler, der bei Hertha BSC komplett unterging – das war einfach zu viel“, erklärt er mir beim Gespräch.
Interessant finde ich auch die Einschätzung von Ex-Profi Marcus Schmidt, der Julian Draxler als verpasste Chance bezeichnet: „Sein Wechsel zu PSG war viel zu früh, er hätte in der Bundesliga noch viel erreichen können.“
Die überraschenden Nennungen
Sportjournalist Michael Brandt überrascht mich mit seiner Nennung von Mario Götze beim FC Bayern. „45 Millionen Euro Ablöse, drei durchschnittliche Jahre – gemessen an den Erwartungen war das definitiv ein Flop“, argumentiert er.
Ich muss zugeben, dass ich diese Einschätzung nachvollziehen kann, auch wenn der WM-Held von 2014 einzelne starke Spiele hatte.
Die vergessenen Fehleinkäufe
Erinnert sich noch jemand an Breno? Der Brasilianer kam für 12 Millionen Euro zum FC Bayern und wurde zum Symbol für gescheiterte Südamerika-Transfers.
Oder Renato Sanches beim FC Bayern – ein Transfer, der mit enormen Vorschusslorbeeren startete und mit einer leisen Verabschiedung endete.
Die statistischen Ausreißer
Besonders interessant finde ich die Statistiken von Sebastien Haller vor seiner Erkrankung: Bei Ajax Amsterdam traf er wie am Fließband, in der Bundesliga wartet er noch auf seinen großen Durchbruch.
Ähnlich erging es Andrej Kramarić in seiner Leicester-Zeit, bevor er in Hoffenheim zum Topstürmer wurde – manchmal braucht es einfach den richtigen Verein.
Meine persönliche Top 3 der Bundesliga-Flops
Auf Platz 3 setze ich Ricardo Quaresma beim FC Bayern – ein Transfer, der von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.
Den zweiten Platz belegt für mich André Schürrle beim BVB – hier stimmen einfach die Relation zwischen Ablöse und Leistung überhaupt nicht.
Mein größter Flop ist allerdings Julian Draxler, der sein immenses Potenzial nie ausschöpfen konnte.
Was wir daraus lernen können
Nach intensiven Gesprächen mit den Experten wird mir klar: Oft sind es nicht nur die sportlichen Fähigkeiten, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Manchmal spielen Timing, Verletzungen oder einfach Pech eine größere Rolle.
Interessant finde ich auch, dass viele der genannten Spieler an anderen Stationen durchaus erfolgreich waren. Es zeigt mir, dass ein Transfer-Flop nicht automatisch das Ende einer Karriere bedeuten muss.
Als Blogger und Fan der Bundesliga bleibe ich gespannt, welche Transfer-Geschichten uns die Zukunft noch bringen wird. Vielleicht werden einige der aktuellen Top-Transfers in ein paar Jahren auch in solch einer Liste auftauchen – man weiß ja nie!