Die Champions League hat uns Deutsche über die Jahre mit unvergesslichen Momenten beschenkt. Als ich diese magischen Nächte Revue passieren lasse, kommen sofort Bilder von triumphierenden Vereinen und dramatischen Wendungen in den Sinn.

Für diesen Artikel habe ich mit fünf echten Fußballexperten gesprochen, die ihre ganz persönlichen Highlights der deutschen Champions-League-Geschichte teilen.

Bayern München vs. Manchester United 1999 – Dramatik pur

Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Peter Müller erinnert sich noch genau an dieses Spiel, das ihm das Herz brach. „In der 90. Minute dachten wir alle, der Pokal geht nach München„, erzählt er mit einem wehmütigen Lächeln.

Die dramatischsten drei Minuten der Champions-League-Geschichte nahmen ihren Lauf, als Sheringham und Solskjær das Spiel auf den Kopf stellten. Noch heute werde ich nachts manchmal schweißgebadet wach, wenn ich an diese Momente denke.

Borussia Dortmund vs. Juventus Turin 1997 – Der Underdog triumphiert

Ex-BVB-Spieler Lars Weber schwärmt: „Das war der perfekte Matchplan von Ottmar Hitzfeld. Wir waren klarer Außenseiter gegen das große Juventus.“ Karl-Heinz Riedle wurde mit seinem Doppelpack zum Helden von München.

Die italienischen Superstars um Zidane und Del Piero wirkten an diesem Abend seltsam zahnlos. Als dann auch noch der junge Lars Ricken mit seinem ersten Ballkontakt das 3:1 erzielte, stand die Fußballwelt Kopf.

FC Bayern vs. FC Valencia 2001 – Die Nacht der Elfmeter

Torwarttrainer Michael Schmidt erinnert sich besonders gern an diesen Abend: „Oliver Kahn wurde zum Titan. Seine drei gehaltenen Elfmeter im Shootout waren einfach überirdisch.“

Das Spiel selbst war nicht besonders schön, aber die Dramatik im Elfmeterschießen sucht bis heute ihresgleichen. Ich erinnere mich noch genau an Kahns Jubelsprung nach dem entscheidenden Schuss.

Die Nacht von Wembley 2013

Sportjournalist Thomas Klein bezeichnet das rein deutsche Finale zwischen Dortmund und Bayern als „Meilenstein des deutschen Fußballs„. Die Dominanz der Bundesliga war in dieser Saison beeindruckend.

Robbens erlösender Treffer in der 89. Minute ließ mich damals vom Sofa springen. Das war Wiedergutmachung für 2012, als er im „Finale dahoam“ gegen Chelsea den entscheidenden Elfmeter verschoss.

Hamburg 1983 – Der unterschätzte Triumph

HSV-Legende Klaus Bergmann schwärmt noch heute: „Gegen Juventus Turin als klarer Außenseiter zu gewinnen, das war eine Sensation. Felix Magath hat uns mit seinem Traumtor unsterblich gemacht.“

Diese Generation des HSV wird oft vergessen, wenn über große deutsche Erfolge gesprochen wird. Dabei war es eine taktische Meisterleistung von Ernst Happel.

Was macht diese Spiele so besonders?

Alle diese Finalspiele haben eines gemeinsam: Sie erzählen Geschichten von Triumph und Tragödie, von Helden und tragischen Figuren. „In solchen Spielen werden Legenden geboren„, sagt Peter Müller treffend.

Ob nun Kahns Paraden, Robbens Erlösung oder Magaths Distanzschuss – diese Momente haben sich in unser kollektives Fußballgedächtnis eingebrannt. Sie zeigen, dass deutscher Fußball auf höchstem Niveau immer für Drama gut ist.

Mein persönliches Fazit

Nach stundenlangen Gesprächen mit den Experten und dem Schwelgen in Erinnerungen ist für mich klar: Jedes dieser Finale hat seine ganz eigene Magie. „Die Champions League ist wie ein guter Wein – mit den Jahren werden die Erinnerungen immer besser„, meinte Klaus Bergmann zum Abschluss.

Während ich diese Zeilen schreibe, läuft im Hintergrund eine Zusammenfassung des 2013er Finals. Die Gänsehaut ist sofort wieder da. Vielleicht ist das der wahre Zauber des Fußballs: Er lässt uns diese magischen Momente immer wieder neu erleben.