Die Frage nach dem besten Spielmacher der Bundesliga-Geschichte löst bei Fußballfans heftige Diskussionen aus. Als jemand, der seit den 90er Jahren jedes Wochenende gebannt vor dem Fernseher sitzt, habe ich mich auf die Suche nach Antworten gemacht. Ich sprach mit fünf Experten – von ehemaligen Profis bis hin zu renommierten Sportjournalisten – über ihre persönlichen Favoriten.
Die Kunst des perfekten Spielaufbaus
Ein echter Spielmacher ist für mich wie ein Dirigent, der das gesamte Orchester zum Klingen bringt. Diese besondere Rolle erfordert nicht nur technische Brillanz, sondern auch eine überragende Spielintelligenz.
Wenn ich an die großen Maestros denke, kommen mir sofort Namen wie Andreas Möller, Michael Ballack und Toni Kroos in den Sinn.
Lothar Matthäus: „Möller war der Kompletteste“
Der Rekordnationalspieler ist sich sicher: Andreas Möller war der vielseitigste Spielmacher. „Andy konnte ein Spiel wie kein anderer lesen und hatte dabei diese unglaubliche technische Finesse“, schwärmt Matthäus.
„Seine Pässe waren wie mit dem Lineal gezogen, und er hatte diesen unbändigen Siegeswillen.“
Christoph Daum: „Ballack – der unterschätzte Stratege“
Der ehemalige Bundesliga-Trainer überraschte mich mit seiner Wahl. „Michael Ballack war viel mehr als nur ein Box-to-Box-Midfielder“, erklärt Daum mit Nachdruck.
„Seine Fähigkeit, das Spiel zu lenken und gleichzeitig torgefährlich zu sein, war einzigartig. Er war der kompletteste deutsche Mittelfeldspieler seit Wolfgang Overath.“
Thomas Helmer: „Ohne Netzer geht die Diskussion nicht“
Der Ex-Nationalspieler bringt einen Klassiker ins Spiel: Günter Netzer. „Was Netzer in den 70ern gezeigt hat, war seiner Zeit weit voraus“, schwärmt Helmer.
„Seine Pässe aus der eigenen Hälfte waren wie Kunstwerke. Heute würde man sagen: Er hatte einen Algorithm im Kopf.“
Die moderne Ära: Özil und De Bruyne
Sport1-Experte Marcel Reif bringt zwei weitere Namen ins Spiel: „Mesut Özil hat in seiner Bremen-Zeit Maßstäbe gesetzt. Seine Assists waren wie gemalt.“
„Und Kevin De Bruyne? Seine Zeit in Wolfsburg war vielleicht die beste Spielmacher-Saison der letzten 20 Jahre.“
Die überraschende Wahl von Felix Magath
Der „Schleifer“ überrascht mit einem unerwarteten Favoriten: Bernd Schuster. „Er hatte diese natürliche Autorität auf dem Platz“, erinnert sich Magath.
„Schuster konnte ein Spiel alleine entscheiden, ohne dabei spektakulär zu wirken. Das war große Kunst.“
Meine persönliche Top 3
Nach all den Gesprächen und jahrelanger eigener Beobachtung wage ich ein Ranking: Auf Platz 3 setze ich Andreas Möller – seine Kombination aus Technik und Mentalität war einzigartig.
Platz 2 geht an Michael Ballack, der wie kein anderer Spielmacher auch körperlich dominant war. Die Krone gebührt für mich aber Günter Netzer – er hat den Spielmacher-Begriff neu definiert.
Was einen großen Spielmacher ausmacht
Die perfekte Mischung macht’s: Ein überragender Spielmacher braucht Übersicht, technische Brillanz und diese gewisse Portion Arroganz. Netzer hatte all das – plus diese unverwechselbare Eleganz.
Interessant ist, dass alle Experten sich einig waren: Die größten Spielmacher hatten alle ihre ganz eigene „Handschrift“.
Zwischen Genie und Wahnsinn
Was mich besonders fasziniert: Die besten Spielmacher waren oft auch Charakterköpfe. Ob Netzers Ferrari-Fahrten oder Möllers „Ich-mach-ihn-rein“-Ansage – sie polarisierten und begeisterten gleichzeitig.
Vielleicht braucht es genau diese Mischung aus Genialität und Verrücktheit, um ein wahrhaft großer Spielmacher zu sein. In der heutigen Zeit vermisse ich manchmal diese Typen, die auch neben dem Platz für Schlagzeilen sorgen.
So ein Schwachsinn habe ich noch nie gelesen.Deutschlands größter Spielmacher war wohl.eindeutig Wolfgang Overath 10Jahre Spielmacher der Nationalmannschaft. Bei WM unter ihm erster,zweiter und Dritter geworden.
Was gibt’s da noch zu diskutieren?