Fußballvereine sind längst mehr als nur Sportorganisationen – sie sind zu wichtigen gesellschaftlichen Akteuren geworden. Als langjähriger Beobachter der Bundesliga-Szene fasziniert mich besonders, wie sich die Klubs ihrer sozialen Verantwortung stellen und dabei immer kreativere Wege finden, um Menschen zu helfen und Gemeinschaften zu stärken.
Von der Fankurve in die Nachbarschaft
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als soziales Engagement bei Vereinen hauptsächlich aus Autogrammstunden bestand. Heute sieht das völlig anders aus: Bundesligavereine investieren jährlich mehrere Millionen Euro in soziale Projekte.
Der BVB beispielsweise hat mit seiner „Leuchte auf“-Stiftung bereits über 300 Projekte unterstützt. Besonders beeindruckt hat mich ihre Initiative gegen Rechtsextremismus, bei der ich selbst als Volunteer dabei war.
Bildung als Schlüssel zum Erfolg
Was mich regelrecht vom Hocker haut, ist das Engagement der Vereine im Bildungsbereich. Mehr als 80% der Bundesligisten betreiben mittlerweile eigene Lernzentren.
Bei Werder Bremen durfte ich kürzlich das „100% Werder WorldWide“ Programm besuchen, wo Kinder spielerisch Mathematik durch Fußballstatistiken lernen. Manchmal wünsche ich mir, dass es sowas schon zu meiner Schulzeit gegeben hätte!
Umweltschutz im Fußball – Mehr als nur grüner Rasen
Der VfL Wolfsburg hat mit „Gemeinsam bewegen“ ein Vorzeigeprojekt geschaffen, das mich echt begeistert. Der Verein hat seinen CO2-Fußabdruck seit 2011 um beeindruckende 60% reduziert.
In der Allianz Arena werden mittlerweile sogar Mehrwegbecher aus recyceltem Plastik eingesetzt. Als ich das letzte Mal dort war, musste ich schmunzeln: Früher haben wir die Becher noch als Souvenir mit nach Hause genommen!
Integration durch Sport
Besonders stolz bin ich auf die Integrationsarbeit unserer Vereine. Über 5.000 geflüchtete Menschen nehmen jährlich an Fußballprojekten der Bundesligavereine teil.
Bei einem Projekt von Eintracht Frankfurt habe ich gesehen, wie Fußball Menschen verschiedenster Herkunft zusammenbringt. Da spielte der syrische Flüchtling mit dem Frankfurter Bankier – sowas gibt’s nur beim Fußball!
Gesundheit und Prävention
Die Gesundheitsinitiativen der Vereine werden immer ausgefeilter. RB Leipzig hat ein faszinierendes Programm zur Suchtprävention entwickelt, das bundesweit Schule macht.
Beim FC Bayern München gibt es sogar ein kostenloses Gesundheitsscreening für Jugendliche aus sozial schwachen Familien. Als ich davon hörte, dachte ich mir: Das ist echter Mehrwert für die Gesellschaft!
Digitale Verantwortung
Was mich besonders überrascht: Viele Vereine engagieren sich mittlerweile auch im Bereich der digitalen Bildung. Der SC Freiburg bietet Workshops zum Thema Cybermobbing an – ein Thema, das mir als Vater besonders am Herzen liegt.
Bayer Leverkusen hat sogar eine eigene App entwickelt, die Kindern spielerisch digitale Kompetenzen vermittelt. Über 10.000 Kinder haben bereits an den digitalen Bildungsprogrammen der Bundesligavereine teilgenommen.
Gemeinsam in die Zukunft
Nach 15 Jahren als Sportjournalist kann ich sagen: Die soziale Verantwortung der Klubs hat sich enorm weiterentwickelt. Was früher als PR-Maßnahme begann, ist heute zu einem echten Herzensanliegen geworden.
Manchmal denke ich mir: Wenn jeder seinen Teil beiträgt, können wir durch Fußball wirklich die Welt ein Stück besser machen. Die Vereine investieren jährlich über 30 Millionen Euro in soziale Projekte – Tendenz steigend!
Und wisst ihr was? Das macht mich verdammt stolz auf unseren deutschen Fußball. Nicht nur wegen der Tore und Titel, sondern wegen der Menschen, die dahinter stehen und täglich daran arbeiten, unsere Gesellschaft positiv zu verändern. Das ist für mich der wahre Gewinn – weit über die 90 Minuten hinaus.