Von der Spielerin zur Visionärin

Nach ihrer beeindruckenden Karriere mit 12 WTA-Titeln und einem Australian Open Finale wandte sich Huber zunächst vom aktiven Tennis ab. Doch die Liebe zum Sport blieb, und 2005 begann sie, sich intensiv mit der Nachwuchsförderung zu beschäftigen.

„Ich sah, dass wir in Deutschland zwar viel Potenzial hatten, aber die Strukturen nicht optimal waren“, erinnert sich Huber.

Das Huber-Konzept: Ganzheitliche Förderung

Hubers revolutionärer Ansatz bestand darin, nicht nur die technischen Fähigkeiten junger Spielerinnen und Spieler zu fördern, sondern auch mentale Stärke und persönliche Entwicklung in den Fokus zu rücken.

Sie entwickelte das „Huber-Konzept“, das heute in über 50 deutschen Tennisakademien implementiert ist. Die Erfolgsquote spricht für sich: Seit Einführung des Konzepts haben sich die Zahlen deutscher Nachwuchsspieler in den Top 100 der Juniorenrangliste verdreifacht.

Innovative Trainingsmethoden

Ein Kernaspekt von Hubers Arbeit ist die Integration moderner Technologie in das Training. Mit Hilfe von Videoanalysen, Bewegungssensoren und individuell angepassten Trainingsplänen werden die jungen Athleten optimal gefördert.

„Wir müssen im internationalen Wettbewerb mithalten können“, betont Huber. „Die Digitalisierung bietet uns dabei enorme Chancen.“

Mentoring und psychologische Betreuung

Besonders stolz ist Huber auf das von ihr initiierte Mentoring-Programm. Erfahrene Profis begleiten dabei Nachwuchstalente auf ihrem Weg.

Die Zahlen bestätigen den Erfolg: 80 Prozent der betreuten Jugendlichen bleiben dem Tennissport langfristig erhalten, während es vorher nur 40 Prozent waren.

Internationale Anerkennung

Das „Huber-Modell“ hat auch international Aufmerksamkeit erregt. Tennisverbände aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden haben Teile des Konzepts übernommen.

Die ITF würdigte Hubers Arbeit 2020 mit dem „Development Award“ für innovative Nachwuchsförderung.

Zukunftsperspektiven

Für die Zukunft hat Huber große Pläne. Sie arbeitet an der Einrichtung eines europäischen Kompetenzzentrums für Nachwuchstennis in Stuttgart. „Wir müssen die Kräfte bündeln und voneinander lernen“, erklärt sie.

Das Zentrum soll 2024 eröffnet werden und jährlich bis zu 200 Nachwuchstalente fördern.

25 Jahre nach ihrem Rücktritt vom Profitennis hat Anke Huber bewiesen, dass sie nicht nur auf dem Platz, sondern auch als Wegbereiterin für den Tennisnachwuchs Großes leisten kann.

Ihr ganzheitlicher Ansatz, die Verbindung von Tradition und Innovation sowie ihr unermüdlicher Einsatz haben das deutsche Nachwuchstennis nachhaltig verändert. Die nächste Generation deutscher Tennistalente wächst unter deutlich besseren Bedingungen heran – ein Verdienst, der untrennbar mit dem Namen Anke Huber verbunden ist.

Mit ihrer Vision und ihrem Engagement hat sie nicht nur Strukturen verändert, sondern auch eine neue Kultur der Nachwuchsförderung etabliert, die weit über die Grenzen Deutschlands hinaus Anerkennung findet.

Die Früchte ihrer Arbeit werden auch in den kommenden Jahren das deutsche Tennis prägen.